Rotfeder vs. Rotauge – Was ist der Unterschied?

Rotfeder und Rotauge zählen zu den bekanntesten Weißfischarten in unseren heimischen Gewässern. Auf den ersten Blick sehen sie sich zum Verwechseln ähnlich: silbriger Körper, rötliche Flossen, etwa gleich groß. Doch wer genau hinsieht, erkennt klare Unterschiede – besonders wichtig für Angler, Naturfreunde und Biologie-Interessierte.


Kurzprofil: Rotfeder

  • Wissenschaftlicher Name: Scardinius erythrophthalmus

  • Vorkommen: Stehende und langsam fließende Gewässer, mit viel Pflanzenbewuchs

  • Merkmale:

    • Deutlich nach oben stehendes Maul (Oberständiges Maul)

    • Rückenflosse sitzt hinter dem Ansatz der Bauchflossen

    • Oft etwas goldgelber Schimmer auf den Flanken

    • Größere Augen mit rötlicher Iris


Kurzprofil: Rotauge (Plötze)

  • Wissenschaftlicher Name: Rutilus rutilus

  • Vorkommen: Vielseitig – in Teichen, Flüssen, Seen; auch bei trüberem Wasser

  • Merkmale:

    • Endständiges Maul (Maul nach vorn gerichtet)

    • Rückenflosse beginnt direkt über dem Bauchflossenansatz

    • Silbriger Körper mit leicht bläulichem Rücken

    • Augen meist gelblich bis orange


Wichtige Unterscheidungsmerkmale im Überblick

Merkmal Rotfeder Rotauge (Plötze)
Maulstellung Oberständig (nach oben zeigend) Endständig (nach vorn gerichtet)
Rückenflossenansatz Hinter den Bauchflossen Direkt über den Bauchflossen
Körperfarbe Goldschimmer, oft bronzen Silbrig-blau
Lebensraum Pflanzenreiche, ruhige Gewässer Auch in trüben, offenen Gewässern
Ernährung Mehr Pflanzenfresser Mehr Allesfresser (inkl. Kleintiere)
Augenfarbe Meist rötlich Gelblich bis orange

Für Angler interessant:

  • Rotaugen sind fast ganzjährig aktiv und lassen sich gut mit Maden, Teig oder Mais fangen.

  • Rotfedern bevorzugen ruhigere Zonen mit Pflanzen – Brotflocken oder feine Schwimmbrotstücke bringen hier Erfolg.

  • In einigen Bundesländern gelten für beide Arten keine Schonzeiten – aber stets regionale Regeln beachten!


Fazit:

Rotfeder und Rotauge zu unterscheiden ist mit ein wenig Übung ganz einfach. Achte auf die Maulstellung, die Rückenflosse und den Körperglanz. Beide Arten spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem und sind spannende Zielfische – sowohl fürs Naturerlebnis als auch für das Angeln.

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