Erdnüsse sind nicht nur ein leckerer Snack, sondern auch faszinierende Pflanzen. Sie gehören zur Familie der Hülsenfrüchte und wachsen – anders als viele vermuten – unter der Erde. Mit ein wenig Geduld und den richtigen Bedingungen kannst du Erdnüsse ganz einfach selbst anbauen, sei es im Garten, Hochbeet oder sogar im Topf. Hier erfährst du, wie es geht.
1. Die richtige Sorte wählen
Erdnüsse gibt es in verschiedenen Sorten, die sich in Größe und Geschmack unterscheiden. Für den eigenen Anbau eignen sich besonders Sorten wie Virginia, Spanish oder Runner. Wichtig: Verwende ungeröstete, rohe Erdnüsse, da nur diese keimen können.
2. Standort und Boden vorbereiten
Erdnüsse brauchen bestimmte Bedingungen, um gut zu gedeihen:
- Sonniger Standort: Erdnüsse benötigen mindestens 5–6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag.
- Warmer Boden: Die Bodentemperatur sollte mindestens 18 °C betragen, da Erdnüsse wärmeliebend sind.
- Gut durchlässiger Boden: Der Boden sollte locker, sandig und nährstoffreich sein. Ein lehmiger oder verdichteter Boden ist ungeeignet, da die Früchte Schwierigkeiten haben, sich zu entwickeln.
Tipp: Lockere den Boden gründlich auf und mische ihn mit Sand oder Kompost, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
3. Erdnüsse vorziehen (optional)
Um die Keimung zu beschleunigen, kannst du die Erdnüsse im Frühjahr vorziehen:
- Entferne die Schale, aber lass die dünne, braune Haut auf den Kernen.
- Lege die Erdnüsse in feuchte Erde (z. B. in Anzuchttöpfe).
- Stelle die Töpfe an einen warmen, hellen Ort (z. B. Fensterbank).
- Halte die Erde feucht, aber nicht nass. Nach 1–2 Wochen beginnen die Samen zu keimen.
4. Direktaussaat oder Umpflanzen
Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, kannst du die Erdnüsse ins Freiland oder in größere Töpfe umpflanzen:
- Pflanzzeit: Mitte bis Ende Mai (nach den Eisheiligen).
- Abstand: Pflanze die Keimlinge oder Samen in einem Abstand von etwa 30 cm ein.
- Pflanztiefe: Setze die Samen etwa 3–5 cm tief in die Erde.
5. Pflege während des Wachstums
Erdnüsse sind pflegeleicht, brauchen aber einige grundlegende Pflegearbeiten:
- Bewässerung: Halte die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeide Staunässe. Besonders während der Blüte und Fruchtbildung ist regelmäßiges Gießen wichtig.
- Düngung: Verwende alle paar Wochen einen kaliumreichen Dünger, um das Wachstum zu unterstützen. Zu viel Stickstoff kann das Wachstum der Hülsenfrüchte hemmen.
- Häufeln: Sobald die Pflanzen blühen, entwickeln sich sogenannte „Fruchtstiele“ (Pegs), die sich in die Erde bohren. Häufle die Erde um die Pflanzen herum an, damit die Früchte genügend Platz haben, sich zu entwickeln.
6. Erntezeit
Erdnüsse sind in der Regel nach 120–150 Tagen reif. Die Ernte erfolgt im Spätsommer oder Frühherbst (September bis Oktober):
- Reife erkennen: Wenn das Laub der Pflanze gelb wird, sind die Erdnüsse reif.
- Ernten: Ziehe die gesamte Pflanze vorsichtig aus der Erde. Die Erdnüsse hängen an den Wurzeln.
- Trocknen: Hänge die Pflanze kopfüber an einem luftigen, trockenen Ort auf. Nach etwa 1–2 Wochen kannst du die Erdnüsse von den Wurzeln lösen.
7. Lagerung und Verwendung
Nach der Ernte kannst du die Erdnüsse vielseitig nutzen:
- Roh genießen: Lass die Nüsse an einem trockenen Ort vollständig durchtrocknen.
- Geröstet: Röste die Erdnüsse im Backofen oder in der Pfanne für einen intensiveren Geschmack.
- Pflanzen für die nächste Saison: Bewahre ein paar rohe, ungeröstete Erdnüsse für die Aussaat im nächsten Jahr auf.
Fazit
Erdnüsse anzupflanzen macht nicht nur Spaß, sondern ist auch ein tolles Experiment für Hobbygärtner. Mit ein wenig Aufmerksamkeit bei der Standortwahl, Pflege und Ernte kannst du deine eigenen leckeren Erdnüsse genießen – und ganz nebenbei mehr über diese spannende Pflanze lernen. Probiere es aus und entdecke, wie faszinierend der Anbau von Erdnüssen sein kann!