Wer glaubt, Biber gäbe es nur in Kanada oder im Bilderbuch, irrt sich: Wilde Biber leben wieder in vielen Regionen Deutschlands – und das erfolgreicher als viele denken.
Noch im 19. Jahrhundert war der Europäische Biber (Castor fiber) hier fast ausgerottet. Intensive Bejagung wegen seines Fells und des begehrten Bibergeils, Lebensraumverlust durch Flussbegradigungen und Landwirtschaft führten dazu, dass in weiten Teilen Deutschlands keine Biber mehr lebten. Um 1900 waren in ganz Mitteleuropa nur noch wenige Hundert Tiere übrig.
Erfolgreiche Rückkehr durch Schutz und Wiederansiedlung
Seit den 1960er-Jahren wurden in mehreren Bundesländern Biber gezielt wieder angesiedelt – z. B. in Bayern, Sachsen, Brandenburg und Thüringen. Unterstützt durch strenge Schutzmaßnahmen und verbesserte Lebensräume konnte sich die Population erholen. Heute leben wieder über 40.000 wilde Biber in Deutschland, Tendenz steigend.
Wo kann man Biber heute in Deutschland sehen?
Biber sind in fast allen Fluss- und Seenregionen Deutschlands anzutreffen, besonders in:
- Elbe- und Donaugebieten
- Spreewald und Lausitz
- Bayerisches Waldvorland
- Oberrhein und Moselregion
Allerdings: Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv, sehr scheu – man braucht also Geduld, Glück und ein leises Auftreten, um sie zu beobachten. Oft verraten sie sich eher durch ihre Spuren: angenagte Bäume, Dämme, Biberrutschen oder ihre charakteristischen Biberburgen.
Warum sind Biber wichtig für die Natur?
Biber gelten als ökologische Schlüsselart: Durch ihre Bautätigkeit gestalten sie ganze Landschaften. Sie schaffen neue Lebensräume für Amphibien, Fische, Vögel und Insekten. Ihre Teiche verbessern die Wasserqualität und helfen beim Hochwasserschutz. Kurz: Sie bringen Vielfalt zurück.
Fazit:
Ja – wilde Biber gibt es wieder in Deutschland! Und ihr Comeback ist eine echte Erfolgsgeschichte des Artenschutzes. Wer einem Biber begegnet, erlebt Natur ganz nah – und sieht, wie stark sich eine Landschaft mit nur einem einzigen Tier verändern kann.
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