Regenwurm Steckbrief: Eigenschaften auf einen Blick

Regenwürmer sind faszinierende Tiere, die eine Schlüsselrolle im Ökosystem spielen. Sie verbessern die Bodenqualität, fördern das Pflanzenwachstum und sind wichtige Bestandteile der Nahrungskette. Hier ist ein kompakter Steckbrief mit den wichtigsten Eigenschaften:


Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Lumbricus terrestris (gemeiner Regenwurm, häufigste Art in Europa)
  • Familie: Lumbricidae
  • Klasse: Gürtelwürmer (Clitellata)
  • Lebensraum: Feuchte Böden (Wiesen, Wälder, Gärten, Felder)

Körperbau

  • Körperlänge: 5–30 cm, je nach Art (manche Arten bis zu 1 m)
  • Körperform: Langgestreckter, zylindrischer und segmentierter Körper
  • Segmentanzahl: 100–150 Segmente pro Wurm
  • Haut: Feucht und dünn, ermöglicht den Gasaustausch (Atmung über die Haut)
  • Farben: Rosa bis braun, oft leicht durchscheinend

Fortbewegung

  • Muskulatur: Ring- und Längsmuskeln ermöglichen kriechende Bewegungen
  • Borsten (Setae): Kleine, haarartige Borsten an jedem Segment, die für Haftung im Boden sorgen

Ernährung

  • Ernährungsweise: Detritivor (frisst abgestorbene organische Substanzen)
  • Nahrung: Falllaub, abgestorbene Pflanzenreste, Mikroorganismen und Humus
  • Nahrungsverwertung: Organische Stoffe werden verdaut und als nährstoffreicher Wurmhumus ausgeschieden

Lebensweise

  • Aktivität: Überwiegend nachtaktiv
  • Lebensdauer: 3–8 Jahre in freier Natur, je nach Art
  • Fortpflanzung: Zwitter (besitzen männliche und weibliche Geschlechtsorgane)
    • Paarung erfolgt durch gegenseitigen Austausch von Spermien
    • Nach der Paarung bildet sich ein Kokon, in dem die Eier abgelegt werden
  • Überwinterung: Verharren in tieferen Bodenschichten in Kältestarre

Ökologische Bedeutung

  • Bodenverbesserung:
    • Regenwürmer lockern den Boden durch ihre Tunnel und fördern die Durchlüftung
    • Sie tragen zur Wasserdurchlässigkeit und Bodendrainage bei
  • Nährstoffrecycling:
    • Ausscheidungen (Wurmhumus) reichern den Boden mit Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor an
  • Kohlenstoffspeicherung: Förderung von Humusbildung durch Zersetzung organischer Stoffe
  • Nahrungskette: Regenwürmer dienen als Nahrung für Vögel, Igel, Maulwürfe und andere Tiere

Besonderheiten

  • Regenerationsfähigkeit: Regenwürmer können verlorene Körpersegmente teilweise nachbilden (nur bei Verletzungen hinter dem Clitellum, dem Gürtel).
  • Sinnesorgane: Regenwürmer haben keine Augen, nehmen aber Licht und Vibrationen über lichtempfindliche Zellen wahr.
  • Luftbedarf: Regenwürmer benötigen feuchte Böden, da sie über ihre Haut atmen. Bei Trockenheit ziehen sie sich in tiefere Bodenschichten zurück.

Feinde und Gefahren

  • Natürliche Feinde: Vögel, Maulwürfe, Kröten, Igel, Insektenlarven
  • Gefahren durch Menschen:
    • Intensive Bodenbearbeitung (Pflügen, Chemikalien) schadet Regenwürmern
    • Verlust von Lebensräumen durch Versiegelung von Flächen

Fazit

Regenwürmer sind unermüdliche „Bodenarchitekten“, die für fruchtbare Böden und gesunde Pflanzen unverzichtbar sind. Ihre ökologische Bedeutung ist enorm, und ihr Schutz trägt wesentlich zum Gleichgewicht des Ökosystems bei.

Nach oben scrollen